Weiterbildung Anthroposophische Musiktherapie
Diese Weiterbildung richtet sich an ausgebildete und praktisch tätige Musik- und Gesangstherapeut:innen sowie an Ärzt:innen, auch in Ausbildung. Sie führt in die Betrachtungsweisen und Ansätze der Anthroposophischen Musiktherapie ein und ermöglicht das Kennen-, Spielen- und Einsetzen lernen bewährter Therapieinstrumente und Therapiemethoden. Einzelne Module können als anerkannte Fortbildung besucht werden. Wer an der gesamten Weiterbildung interessiert ist, kann diese mit einem Zertifikat abschliessen.
Es ist angedacht, dass - bei genügend Nachfrage - sich die Module nach dem ersten Durchgang wiederholen.
Die Weiterbildung beinhaltet ein Grundlagenmodul sowie verschiedene klienten- und themenzentrierte, zweitägige Module. Damit bei den themenbezogenen Inhalten auf gemeinsamen Begriffs- und Verständnisgrundlagen aufgebaut werden kann, ist es uns ein Anliegen, dass Therapeut:innen ohne anthroposophisch orientierte Ausbildung zum Einstieg in die verschiedenen Module das Grundlagenmodul besuchen. Geplant ist, das Grundlagenmodul jeweils einmal pro Jahr durchzuführen. Bei Bedarf und entsprechenden Anmeldungen kann es im Laufe des Jahres wiederholt werden.
Die in der Modulausschreibung genannten Inhalte werden jeweils begleitet von regelmässig wiederkehrenden Elementen, wie themenbezogenen musikalischen Phänomenstudien, Wahrnehmungsübungen in der Natur, dem Singen von Liedern zu den Jahreszeiten und Stimmbildung zum Thema.
In der Anthroposophischen Musiktherapie werden die Instrumente, die Töne und Intervalle sowie auch alle musikalischen Elemente nach ihren objektiven Wirkungen befragt und entsprechend musiktherapeutisch eingesetzt. Daraus ergibt sich ein breites Spektrum an Interventionen, die neben dem Emotionalen insbesondere die Lebenskräfte, die Organe und die Persönlichkeit der Patient:innen stärken.
Ausführlichere Informationen zur Anthroposophischen Musiktherapie sind zu finden unter ICAAT
https://www.icaat-medsektion.net/anthroposophische-kunsttherapien/musiktherapie/musiktherapie-1
Grundlagen-Modul Januar 2026
Dieses Modul führt in die anthroposophischen Betrachtungsweisen ein und vermittelt die gemeinsamen Verständnisgrundlagen für die folgenden Module. Es ist Voraussetzung für Teilnehmende ohne anthroposophisch-musiktherapeutische Ausbildungen.
Die Themen sind:
Drei- und Viergliederung des Menschen, Instrumentengruppen, Abriss zur Entstehung der Anthroposophischen Musiktherapie, Verständnis von Gesundheit und Krankheit, Tore des Lebens (Geburt und Tod), Kammerton a – 432 Hz
Modul 1.1 – Jugendzeit, Sucht
Wir wenden uns den Fragen und Herausforderungen der Jugendzeit zu und vertiefen wir uns ins Thema Sucht. Gemeinsam gestalten wir zu beiden Themenbereichen musiktherapeutisch unterstützende Interventionen.
Die Themen sind:
Selbstfindung, Time-out, Dur- und Moll, Tonarten, Rhythmusarbeit, Puls-Atem-Reife und Herz-Melodie von H.-H. Engel, Hörraumtherapie, Tonstärkentherapie, Bordunleier, Glocken, Alphorn, Djembe
Modul 1.2 – Percussion
Wir entdecken und beleben die vielfältigen Möglichkeiten der Percussion zusammen mit Matthias Schiesser. Matthias Schiesser wurde vor langer Zeit in Afrika vom Rhythmusfieber angesteckt und vermittelt nun mit Begeisterung Wege und Möglichkeiten, durch Rhythmus das Leben zu feiern.
Die Themen sind:
Percussions Instrumente, besonders alle Arten von Trommeln, Body Percussion, DrumCircles, Percussion in der Einzel- und Gruppen-Musiktherapie
Modul 1.3 – Bordunleier, Narinda
Wir lernen die Bordunleier und die Narinda kennen, spielen und stimmen. Daraus entwickeln wir differenzierte musiktherapeutische Spielweisen und Interventionen.
Die Themen sind:
Bordunleier, Narinda, Tonartenqualitäten, Tierkreis, Begleitakkorde
Modul 1.4 – Palliative Care
Welche leiblichen und seelischen Herausforderungen bewegen Patient:innen in der palliativen Lebenssituation? Wie können wir diesen musiktherapeutisch begegnen?
Die Themen sind:
Atmung, Schmerz, chronische Erkrankungen, Loslassen, Abschied, Sterbephasen, Tod, Intervallwege, rezeptive Musiktherapie, Verbinden und Lösen – Körpertambura, Stimme, Kalimba, Kantele/Leier
Modul 1.5 – Leier, Kantele
Mit der Leier und der Kantele lernen wir zwei Melodieinstrumente kennen und spielen, die mit ihrem besonderen Klang Klient:innen bewegen und berühren.
Die Themen sind:
Kantele, Leier, Kanon, Vorspiel, die sieben Oktaven
Grundlagen-Modul Dezember 2026
Dieses Modul führt in die anthroposophischen Betrachtungsweisen ein und vermittelt die gemeinsamen Verständnisgrundlagen für die folgenden Module. Es ist Voraussetzung für Teilnehmende ohne anthroposophisch-musiktherapeutische Ausbildungen.
Die Themen sind:
Drei- und Viergliederung des Menschen, Instrumentengruppen, Abriss zur Entstehung der Anthroposophischen Musiktherapie, Verständnis von Gesundheit und Krankheit, Tore des Lebens (Geburt und Tod), Kammerton a – 432 Hz
Modul 2.1 – Schwangerschaft und Frühgeburt
Wie können wir Mütter und ihre werdenden Kinder musiktherapeutisch begleiten und unterstützen? Wie begegnen wir musiktherapeutisch frühgeborenen Kindern, damit sie sich eingehüllt und sicher fühlen? Wie stärken wir sie in ihrer Lebenskraft und ihrem Entwicklungswillen und – mut? – Wir suchen für die verschiedenen Situationen geeignete Instrumente und musiktherapeutische Interventionen.
Die Themen sind:
Frühgeburt, Tonhöhen, Stimme (Wiegenlieder, Summen), Einklang / Primleiern, Kinderharfen, Körpertambura, TAO-Leier, Quintenstimmung, pentatonische Flöte, therapeutische Haltung, Schwangerschaft, Gynäkologie (Kinderwunsch, Endometriose)
Modul 2.2 – Gämshörner, Choroi-Flöten
Wir entdecken musizierend die Qualitäten der beiden Blasinstrumente. Aus den Erfahrungen dieser Instrumente wenden wir uns den musiktherapeutischen Aufgaben Lösen – Weiten – Hülle geben – Wärmen zu und entwickeln entsprechende Therapiemusiken. In Verbindung mit dem Blasen lernen wir die Atemtypen kennen und musiktherapeutisch zu berücksichtigen.
Die Themen sind:
Gämshörner, Choroi-Flöten, Lösen, Weiten, Hülle geben, Wärmen
Modul 2.3 – Alter, Diabetes, Alzheimer, Parkinson
Mit welchen Lebenserfahrungen und Herausforderungen kann man im Alter konfrontiert werden? Wie können wir die Menschen bei diesen Schritten musiktherapeutisch unterstützen und begleiten? Auch wenden wir uns den altersspezifischen Erkrankungen wie Diabetes, Alzheimer, Parkinson zu und entwickeln musiktherapeutische Interventionen.
Die Themen sind:
Alter, Diabetes, Alzheimer, Parkinson, Bluthochdruck, Lähmungen, Sinneseinschränkungen, Licht-Wärme-Rhythmus, Ganztonskala, Lauschen-Stille, basale Stimulation – Streichpsalter, Chrotta
Modul 2.4 – Krummhörner, Chalumeau
Wir entdecken musizierend die Qualitäten und Möglichkeiten der beiden Blasinstrumente. An der Wirkungsweise der beiden Instrumente schliessen sich auch die Themen Beckenboden und Gliedmassen an. Wie können wir musiktherapeutisch den Bezug zu diesen Körperregionen fördern und stärken?
Die Themen sind:
Krummhorn, Chalumeau, Atemstütze, Zwerchfellspannung, Verankerung, Atemtypen
Modul 2.5 – Kindheit, Verhaltensauffälligkeiten
Was sind Merkmale einer gesunden Entwicklung in der Kindheit? Wie können wir diese Aspekte in der Musiktherapie stärken? Anhand der Kriterien einer gesunden Entwicklung können wir auch die verschiedenen Verhaltensauffälligkeiten verstehen und daraus gezielte musiktherapeutische Interventionen entwickeln.
Die Themen sind:
Entwicklungsschritte der Kindheit: Gehen – Sprechen – Denken, Trotzphase, Zahnwechsel, Schulreife, Neunjahresschritt; Verhaltensauffälligkeiten: Ängste, Traurigkeit, Unruhe, ADS, ADHS, Pentatonik, dorische Skala, Kanons, Zweistimmigkeit – Kinderharfe, Klangspiel, Klanghölzer, Glöckchen u.a.
Modul 2.6 – Xylophone, Lithophone, Glocken
Wir entdecken die klanglich verschiedenen Perkussionsinstrumente und ihre musiktherapeutischen Qualitäten. Daraus entwickeln wir vielfältige Interventionen und erkennen Einsatzmöglichkeiten.
Die Themen sind:
Eisenklangspiel, Kupferklangspiel, Holzxylophon, Lithophon, englische Handglocken
Grundlagen-Modul Januar 2028
Dieses Modul führt in die anthroposophischen Betrachtungsweisen ein und vermittelt die gemeinsamen Verständnisgrundlagen für die folgenden Module. Es ist Voraussetzung für Teilnehmende ohne anthroposophisch-musiktherapeutische Ausbildungen.
Die Themen sind:
Drei- und Viergliederung des Menschen, Instrumentengruppen, Abriss zur Entstehung der Anthroposophischen Musiktherapie, Verständnis von Gesundheit und Krankheit, Tore des Lebens (Geburt und Tod), Kammerton a – 432 Hz
Modul 3.1 – Chrotta und Streichpsalter
Wir entdecken und üben das Spielen auf der Chrotta und der Streichpsalter und erleben an uns die verschiedenen Wirkungsweisen.
Die Themen sind:
Chrotta, Streichpsaltern, verschiedene Streicharten, Therapeutisches Streichen, Kadenz, Liedbegleitung
Modul 3.2 – Psychiatrie I: Ängste, Borderline, Trauma
Wir vertiefen uns in die Charakteristiken dieser Krankheitsbilder und entwickeln aus ihren Signaturen musiktherapeutisch unterstützende und stabilisierende Interventionen.
Die Themen sind:
die verschiedenen Angststörungen, Borderline, Trauma, musikalische Wiederholung, musikalischer Krebs und Spiegelung, gesangstherapeutische Ansätze bei Tinnitus, die vier Hörschichten, die vier Therapieschritte nach H.-H. Engel – Klangtambura, Röhrenglocken, Obertonflöte, Krummhorn resp. Dulcian
Modul 3.3 – Gongs, Zimbeln und Klangstäbe
Bei den Gongs und Zimbeln begegnen wir zwei gegensätzlichen Metallinstrumenten. Wir entdecken ihre Spielweisen, ihren Klang im Raum und ihre Wirkung im Zuhören und Spielen. Diese Erfahrungen vertiefen wir zu musiktherapeutischen Ansätzen und Interventionen und ergänzen dies mit dem Erkunden der Klangstäbe aus Eisen und Kupfer.
Die Themen sind:
Gongs, Zimbeln, Klangstäbe, die verschiedenen Metalle und ihre Zuordnung zu den Planetenkräften.
Modul 3.4 – Psychiatrie II: Burnout und Depression, Onkologie
Burnout und Depression gehören zu den häufigsten psychiatrischen Krankheitsbildern. Gibt es vorbeugende musiktherapeutische Interventionen? Wie stärken wir Menschen musiktherapeutisch beim Überwinden eines Burnouts, auch längerfristig? Wie begleiten wir musiktherapeutisch Patient:innen mit einer Depression?
Die Themen sind:
Burnout, Depression, Onkologie, Achtsamkeit, Persönlichkeitsstärkung, Ich und die Mitmenschen, Lebensimpulse, eigene Lebensmelodie, Lauschen – Stille, Tritonus, Lebensprozesse, Gesangstherapie, Musiktherapie in der Natur – Kantele, Chrotta, Vibroakkustik, Gongs
Modul 3.5 – Stimme und Gesang
Dieses Wochenende soll ganz der Stimme und den gesangstherapeutischen Interventionen gewidmet sein.
Die Themen sind:
lautliche Äusserungen, Stimmhemmungen und Stimmstörungen, Brummer, Gesangstherapie, Konkordanzen, Vokale
Grundlagen-Modul Dezember 2028
Dieses Modul führt in die anthroposophischen Betrachtungsweisen ein und vermittelt die gemeinsamen Verständnisgrundlagen für die folgenden Module. Es ist Voraussetzung für Teilnehmende ohne anthroposophisch-musiktherapeutische Ausbildungen.
Die Themen sind:
Drei- und Viergliederung des Menschen, Instrumentengruppen, Abriss zur Entstehung der Anthroposophischen Musiktherapie, Verständnis von Gesundheit und Krankheit, Tore des Lebens (Geburt und Tod), Kammerton a – 432 Hz
Modul 4.1 – Primleier, Kinderharfe
Mit den Primleiern und den Kinderharfen lernen wir einfach spielbare und klanglich hochwertige Saiteninstrumente kennen, welche in Einzel- und Gruppentherapien vielfältig einsetzbar sind. In ihrer klanglichen Stimmung passen sie besonders gut ins Vorschul- und erste Schulalter, aber auch in die musiktherapeutische Arbeit mit betagten Menschen.
Die Themen sind:
Quintenstimmung, Pentatonik, Melodiebögen, Ballen und Strömen
Modul 4.2 – Innere Medizin: Herz, Lunge, Niere, Leber
Wir greifen das Charakteristische und Wesenhafte der vier Hauptorgane auf und verstehen daraus das Einseitige der jeweiligen Krankheiten. Aus diesen Grundlagen entwickeln wir Therapiemusiken, die die Organgesundheit stärken und Einseitigkeiten ausgleichen.
Die Themen sind:
Herz, Blutkreislauf, Lunge, Atmung, Niere, Wasserhaushalt, Leber, Erkrankungen dieser vier Organe, entsprechende Planetentöne, Quintenstimmung um Planetentöne, Improvisation versus Komposition, therapeutische Komposition, Metalle und Märchen – Gongs, Primleier, Glocken, Leier
Modul 4.3 – Klangtambura, TAO-Leier, Klangsitz
Wir entdecken die verschiedenen Stimmungen, Spielweisen und Wirkungen dieser Klanginstrumente. Ein besonderes Thema werden die TAO-Töne sein.
Die Themen sind:
Klangtambura, Klangsitz, TAO-Leier, TAO-Töne, das Fliessende in uns, Tastsinn, Bewegungssinn
Modul 4.4 – Psychosomatik
Wir vertiefen unser Verständnis der diversen psychosomatischen Krankheiten und entwickeln daraus musiktherapeutische Ansätze und Interventionen.
Die Themen sind:
Schlafstörungen, Reizdarm, Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, Anorexia nervosa und Bulimie, chronische Gastritis/Ulcus, Asthma, Neurodermitis, Autoimmunerkrankungen, Atmung Ich-Welt, Atemtherapien, Rhythmos-Tonos (nach Ruland) – Gämshorn, Alphorn, Kupferflöte, Kantele, Bordunleier
Modul 4.5 – Obertonflöten, Alphorn
Wir üben mit der Obertonflöte und dem Alphorn das Spielen der Naturtonreihe und befragen daraus die musiktherapeutischen Wirkungsweisen. Auch suchen wir nach Instrumenten, die sich zum Begleiten der beiden Blasinstrumente eignen und entdecken vielfältige musikalische Gestaltungsmöglichkeiten.
Die Themen sind:
Obertonflöten, Alphörner, Naturtöne, Ober- und Untertonreihe und der Zusammenhang mit den Herzkräften
Modul 4.6 – Mentorierung beim Erstellen einer eigenen Fallstudie
Eine anerkannte Fallstudie ist Voraussetzung für den Erhalt des iARTe Weiterbildungszertifikates. So ist dieses Modul bestimmt für den anerkannten Abschluss als Weiterbildung und muss nur von denjenigen Teilnehmenden besucht werden, die 21 Module besucht haben und ein Abschlusszertifikat wünschen.